Bulgarien erlitt im 1. Weltkrieg Gebietsverluste, die im 2. Weltkrieg mit Hitlerdeutschlands Hilfe ausgeglichen werden konnten. Bulgarien bekam die Gebiete Thrakien und Makedonien zurück und kam so mit Hitlers Judenpolitik in Berührung, die sich in den sogenannten Gesetzen zum Schutz der Nation äußerten. Die Juden in den annektierten Gebieten wurden registriert und bekamen weder bulgarische Pässe noch die Staatsangehörigkeit
1943 unterzeichnete ein deutscher SS- Hauptsturmführer mit einem Judenkommissar eine Vereinbarung, in der die Deportation von ca. 20.000 Juden geregelt wurde :8000 aus Makedonien, 6000 aus Thrakien, 6000 aus Altbulgarien. Dies entsprach ca. 1% der altbulgarischen Gesamtbevölkerung, die in Konzentrationslager in Osteuropa gebracht werden sollten.
Die Bevölkerung Altbulgariens jedoch nutzte einen traditionellen Festzug, um ihn in eine Demonstration gegen die Deportation der altbulgarischen Juden umzufunktionieren. Diese Aktion war erfolgreich: es wurden keine Juden aus Altbulgarien deportiert. Die Juden aus Thrakien und Makedonien jedoch wurden komplett und ohne Gegenwehr der Bevölkerung nach Treblinka deportiert und dort ermordet, was die zwei Seiten dieses Landes zeigt: auf der einen die vorbildliche Protestbewegung gegen die Deportation der eigenen Juden auf der anderen die Gleichgültigkeit wegen der Vernichtung der Juden aus den annektierten Gebieten, von denen kein einziger überlebt hat.
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