Das Ehepaar Isaak und Elise Dorothea Lindenbaum hatte Geschäftsräume im heutigen Schuhhaus Schrader gepachtet. Frau Lindenbaum wird als kleine, schon ältere Frau geschildert. Anläßlich des Jubiläums des Schuhhauses Schrader taucht ihr Name wieder in der Öffentlichkeit auf. Herr Schrader senior, damals noch ein Kind, erinnert sich vor allem an Herrn Lindenbaum, der ihm Geigenunterricht erteilte.

Er war Musiker von Beruf, aber offensichtlich konnte man davon keine Familie ernähren. Am 2. August 1930 ist laut amtlichen Angaben Herr Lindenbaum in Hannover verstorben. Seit 1908 lebten die Lindenbaums in der Ladeholzstraße. Nach dem Tod ihres Mannes zog Frau Lindenbaum am 2.2.1931 nach Hannover.Die beiden Enkeltöchter Edith und Gertrud Rosen aus der ersten Ehe von Isaak Lindenbaum, die auch einige Zeit in Sehnde lebten, haben Zuflucht in den USA ( Los Angeles ) gefunden, wo Kinder und Enkel heute noch leben. Ihnen gelang die Flucht, weil sie übergangsweise in Shanghai Zuflucht und Asyl fanden mit etlichen anderen jüdischen Flüchtlingen. Bis zum Februar 42 lebte Frau Lindenbaum in einem jüdischen Altersheim in der Kömerstraße in Hannover. Dann wird sie gezwungen, in ein" Hannoversches Judenhaus" auf dem Gelände der ehemaligen israelitischen Gartenbauschule Ahlem zu ziehen. Dort muß sie bis zu ihrem Transport nach Theresienstadt im Juli 42

ausharren. Mit ihr werden von dort insgesamt 2200 jüdische Menschen aus den RegierungsbezirkenHannover und Hildesheim deportiert.Wir fanden ihren Namen registriert unter der Nummer 169 auf derTransportliste III.
Frau Lindenbaum ist zum Zeitpunkt ihrer Deportation 72 Jahre alt. Laut amtlichen Angaben ist Frau Lindenbaum am 25.4.1944 in Theresienstadt gestorben.

ZU DEN "ANDEREN"...